Fast 40 Jahre nach der letzten Retrospektive feiert die Kunstwelt jetzt ein furioses Comeback. Neben 270 Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Grafiken und Originalkostümen des „Triadischen Balletts“ vermitteln auch bislang unveröffentlichte Dokumente die künstlerische Vision eines Jahrhundertkünstlers. Wegen eines jahrelangen Erbschaftsstreits hatte die Öffentlichkeit die Arbeiten von Oskar Schlemmer (1988-1943) bis dato – außer seinen Texten über Kunst – beinahe aus den Augen verloren. Nach dem Chaos des Ersten Weltkriegs stehen Schlemmers humanistische Visionen für die Sehnsucht nach Harmonie, Frieden und Gemeinschaft. Damit war er damals und besonders im Umfeld des Bauhauses nicht allein. Seine Vorstellung jedoch von einer Kunst, die Abstraktion und Figuration, rationale Konstruktion und Intuition, moderne Maschinenwelt und Zeitlosigkeit zu „Visionen einer neuen Welt“ verbindet, ist bis heute singulär geblieben….