Seine Bilder zeigen den Zustand unserer globalisierten Welt, die präzise deren Brennpunkte einfangen. Die großformatigen Kompositionen des Düsseldorfer Fotokünstlers Andreas Gursky, *1955, sind dabei immer auch bildhaft gewordene Zeugnisse seiner über Jahrzehnte fortgesetzten weltweiten Reisen – eine imaginäre Landkarte, die sich hinter den Fotografien verbirgt. Es gibt heute wohl kaum einen Künstler, der derart konsequent seine Reisetätigkeit so anschaulich dokumentiert. Gurskys Betrachtungen verstehen sich als Reflexionen über die äußere und innere Erscheinung der Welt. Jenseits ihrer verführerischen Schönheit und Perfektion, weg von Vergleichen mit der Malerei und von sensations-heischenden Millionen Rekordpreisen auf Auktionen, will der Künstler einen neuen Blick lenken auf den reichen Assoziationsraum seiner am Computer vollendeten Werke. Und die dann im „denkenden Auge“ des Betrachters dazu führen sollen, über den Grund der Bilder zu reflektieren. – Von antiken Stätten über aktuelle Schauplätze gesellschaftlicher und politischer Brennpunkte bis hin zu fiktiv arrangierten Phantasiewelten spannt sich Gurskys Bilderkosmos. Ob international agierende Börsen, das Weltkulturerbe Cheops-Pyramide in Kairo oder Korbflechterinnen im vietnamesischen Nha Trang, ob Müllwüsten in Mexiko, Rennstrecken in der Wüste oder Massenspektakel im nordkoreanischen Pjöngjang: Subversiv schildert der Künstler Machtstrukturen und globale Weltordnungen….