Seit fast 30 Jahren engagiert sich musica femina münchen (mfm) für eine höhere Sicht- und Hörbarkeit von Frauen in der Musik. Ein Symposium in München unter dem Motto „Und sie komponieren, dirigieren doch!“ referierte und diskutierte über die Tatsache, weshalb es nach wie vor so wenige Komponistinnen und Dirigentinnen im Konzertbetrieb gibt. Eine konzertante Aufführung der Barock-Oper „La liberazione di Ruggiero d’all isola d’Alcina“ von 1625, komponiert von Francesca Caccini, Musikerin und Sängerin am Hof der Medici, war der krönende Abschluss der Konferenz. „… Komponistinnen gehören zur Musik so selbstverständlich wie Komponisten. Sie leisten ihren wesentlichen Beitrag zur Musikkultur. Die lange Zeit unterdrückte oder zurückgedrängte Rolle der Frau als Komponistin hat allerdings dazu geführt, dass Werke von Komponistinnen nicht gleichermaßen im Licht der Öffentlichkeit stehen wie das bei ihren männlichen Kollegen der Fall ist“, argumentieren die Frauen von mfm. „Wenn niemand sich um die Werke von Komponistinnen kümmert, sie ausgräbt, einstudiert und aufführt, nehmen wir das eben selbst in die Hand“, lautete das Credo einer ersten Arbeitssitzung zur Gründung des Vereins von 1987. Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Frage gestellt, weshalb Frauen als Komponistinnen oder Dirigentinnen so wenig vertreten sind. Obwohl sich in den letzten 30 bis 50 Jahren in Sachen Frau und Musik viel bewegt hat, bleibt jedoch noch genug zu tun, nicht nur, was die Vergabe von Kompositions-aufträgen und die öffentliche Wahrnehmung musikschaffender Frauen anbelangt…