Das Deutsche Museum in München widmet sich bis Januar 2016 mit einer großen Sonderausstellung „Willkommen im Anthropozän. Unsere Verantwortung für die Zukunft der Erde“ der in der Wissenschaft brennenden Frage, ob die vom Menschen initiierten Veränderungen geologisch, technologisch und evolutionär langfristig und so tiefgreifend sind, dass das Menschenzeitalter bereits am Beginn eines neuen Erdzeitalters steht. Am Eingang des 1400 Quadratmeter großen Ausstellungsraums führen Filme in die Themen des Anthropozäns ein. Wie verändert die Verstädterung die Erde, wie das Reisen? Welche Rolle spielen Digitalisierung und künstliche Intelligenz? Wie formt der Mensch die Natur um, wie produziert er seine Lebensmittel, wie greift er in die Evolution ein? Spielerisch versucht die Ausstellung das Thema begreifbar zu machen: Technische Objekte werden mit künstlerischen Ausdrucksformen kombiniert. So ist ein gehäkeltes Korallen-Riff ebenso zu sehen wie ein Modell der „Clock of the Long Now“, einer Uhr, die die Zeit in den nächsten 10.000 Jahren anzeigen soll. Aber auch Roboter und lebende Pflanzen sowie Satellitenbilder der menschengemachten Erde lassen sich auf dem Rundgang entdecken. Auf einem riesigen Feld mit rund 1000 Papierblumen können BesucherInnen selbst ihre Zukunftsvisionen hinterlassen. So lautet etwa ein Eintrag: „Wir stehen am Wendepunkt für die Menschheit und die Erde. Es liegt allein an uns, ob wir eine gute Zukunft schaffen oder es unterlassen.“ Anlässlich des Welttags der Poesie lasen LyrikerInnen in einer Performance ihre Gedichte zum jeweiligen Themenkomplex – nachzulesen im Heft 2, 2015….