Spurensuche eines Einzelgängers

Ronald B. Kitaj ist eine schillernde Persönlichkeit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein  vielschichtiges Werk vereint Elemente des Surrealismus mit der Pop Art und steckt voller Verweise auf Vorbilder aus Kunst und Literatur. So finden sich beim ihm Zitate aus der Kunstgeschichte, von Renaissance-Malern wie Giotto und Fra Angelico bis zu Manet, Cézanne und Matisse. Seine komplexen und mysteriös anmutenden Bilder wirken bisweilen rätselhaft und provokant. Zusammen mit David Hockney, Frank Auerbach und anderen Künstlern gehört R.B. Kitaj zu den zentralen Vertretern der School of London, die in den 1960er Jahren begannen, mit einer farbintensiven, figürlichen Malweise Alternativen zur vorherrschenden abstrakten Stilrichtung zu realisieren. Für Kitaj, der in einer jüdischen Familie zur Welt kam, wurde das Judentum ab den frühen 1970er Jahren zu seinem Lebensthema, nachdem er von Hannah Arendts Bericht über den Eichmann-Prozess erfuhr. Auf der Suche nach der jüdischen Kunst widmete er sich intensiv dem Problem von Identität im Judentum:  „Ganz und gar Amerikaner, im Herzen Jude… verbringe ich meine Jahre weit entfernt von den Ländern, an denen mein Herz hängt… In der Diaspora habe ich erfahren, dass man frei ist, alles zu wagen, an vielen anderen Orten kann man das nicht“  …

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