Die Objekte von Berlinde De Bruyckere, einer der international bekanntesten zeitgenössischen Bildhauerinnen, sind Abgüsse aus Wachs und Kunstharz, die von ihr in eine unnahbar anmutende Durchsichtigkeit der Haut moduliert werden. Ihre Skulpturen und Zeichnungen aus den letzten zwei Jahrzehnten beleuchten den menschlichen Körper in seiner rohen Schönheit und Verletzlichkeit. In ihren scheinbar zeitlosen Figuren setzt sich die belgische Künstlerin mit existenziellen Fragen zu Leben und Tod, Schmerz und Leid, aber auch zu Liebe und Mitgefühl auseinander. Sie betont zugleich, wie die menschliche Existenz im fleischlichen Körper verankert ist. Vor allem die fragmentierten Leiber ihrer wächsernen Skulpturen wirken oft unheimlich realistisch – einem ständigen Prozess der Transformation zwischen Werden und Vergehen ausgesetzt…